Güni die Dohle

Am 6.6. war ein Dohlenbaby vom Kirchturm gefallen und hat sich dabei einen Flügel verletzt. Liebe Menschen sorgten sich um das laut schreiende Wesen und baten mich es aufzunehmen.

Da bei mir aber die Voraussetzungen für einen so großen Vogel nicht gegeben waren, halfen mir meine Vogelfreunde einen Platz für Güni ausfindig zu machen.

Nur 11 Tage war Güni bei mir, aber ich habe sie in dieser Zeit so lieb gewonnen, dass es mir schwer fiel sie weg zu geben. Sie war ein rücksichtsvolles, verständiges Vogelbaby, sie verstand genau was ich ihr sagte, nahm ihre laute Stimme zurück, wenn ich sie ermahnte, war zutraulich und anhänglich und lief wie ein Hündchen neben, oder hinter mir her. Wenn ich sie rief, versuchte sie alle Hindernisse zu überbrücken um zu mir zu kommen. Sie genoss es sehr, wenn ich mit ihr ins Freie, auf die Wiese ging.

Riko der Star der noch bei mir war, war ein großes Vorbild für Güni. Trotz ihrer Größe, sie war ja fast doppelt so groß wie der Star, versuchte sie ihm alles nachzumachen.

Es war allerliebst wie sie, durch ihren kranken Flügel am hoch fliegen gehindert, allerlei Versuche unternahm um auf meinen Schoß oder auf meinen Arm zu kommen. Gelang es ihr, saß sie breit, als wohlverdiente Selbstverständlichkeit da und schaute zu mir auf - beobachtete alles ganz genau und war beleidigt, wenn sie wieder auf den Boden gesetzt wurde.

Am 17.6. durfte (musste ) sie nach Konstanz übersiedeln. Sie lebte sich auch rasch ein und machte dort genau soviel Freude wie bei mir.

Ich denke gerne an sie und hätte mich auch gern weiter um sie gekümmert, aber das Wohl des Tieres ist oberstes Gebot!