Zwei kleine Feldsperlinge lagen am Boden und jammerten und piepsten kläglich.
Zwei Jungens hörten es und nahmen sie auf und so kamen sie zu mir. Das Kleinste bei dem die ersten Federpinsel gerade durch kamen, war schon recht schwach. Das Größere war recht munter und spornte den Kleinen an und so gelang es überraschend schnell, daß auch der Winzling das Schnäbelchen sperrte.
Nach ein paar kräftigen Portionen kamen auch bei unserem schwachen Baby die Lebensgeister wieder.
Wir nannten die Beiden nach ihren Lebensrettern: Morlei und Lorei
Morlei war sehr unternehmungslustig. Da er aber etwa 5 Tage älter war konnte Lorei noch nicht mit halten, was ihr aber nichts ausmachte. Sie beobachtete alles genau und als dann ihre Federn soweit waren, gab es für sie kein Halten mehr und nach einem Tag flog sie fast so gut wie Morlei.
Als auch das Fressen klappte, zogen sie sich immer mehr von mir zurück und genügten sich gegenseitig.
Bald schon war der Zug ans Fenster sehr ausgeprägt. Ich stellte sie ein paar Tage ans offene Fenster, damit sie das Treiben draußen beobachten konnten und ihnen auch die Umgebung nicht so sehr fremd war. Auch sie bekamen Körnchen und Wasser vors Fenster und konnten jetzt schon beobachten, dass Vögel zum Fressen kamen und sie so wussten, wenn sie mal draußen waren wohin sie in der Not gehen können.
Als das Fenster sich zur Freiheit hin öffnete, zogen Beide gleich los in den nahen, gegenüberliegenden Baum.
Sie hüpften schon bald recht munter umher, kamen aber nicht mehr zurück. Vom Baum aus riefen sie noch lange und wenn ich sie rief, zeigten sie sich auch und antworteten zurück.
Erst im Winter nahmen
sie das Angebot an und waren meine Gäste vor dem Fenster!